#einmischen – für Jugendbeteiligung in Greifswald…

Durchführungszeitraum: 01.04.2019 – 31.03.2022

… ist ein Projekt der offenen Jugendarbeit der evangelischen Altstadtgemeinden St. Marien, St. Jacobi und St. Nikolai in Greifswald mit Räumlichkeiten im Turm der Jacobikirche. Das von Aktion Mensch geförderte Projekt läuft seit dem 01.04.2019 für drei Jahre, mit dem Ziel junge Menschen zu befähigen, stärker am gesellschaftlichen und politischen Geschehen teilzuhaben und mitzubestimmen. Dabei steht die Förderung eines gemeinsamen Dialogs und gegenseitigem Verständnis zwischen Jugendlichen und Öffentlichkeit sowie eine Verhinderung von Stigmatisierung und ein Abbau von Benachteiligungen im Vordergrund.
#einmischen unterstützt die Entwicklung einer Gemeinschaft junger Menschen über Konfessionen, Herkunft und persönliche Biografien hinaus und lädt ein zu gemeinsamen Fahrten, Filmabenden, Vorträgen und vor allem den Blick über eigene Tellerränder.

1. Selbstverständnis und Ziele

Orientiert am biblischen Menschenbild, jeder Mensch sei berufen, sich in die Gesellschaft einzubringen, steht im Zentrum des Projekts das Bemühen, allen Jugendlichen attraktive gesellschaftliche Perspektiven und Teilhabemöglichkeiten zu eröffnen und heterogene Lebenswelten und Lebensentwürfe zu respektieren und zu fördern.
Durch das Zusammenbringen unterschiedlicher Jugendlicher mit unterschiedlichen Lebensumständen und soziokultureller Herkunft können im Projekt mögliche Vorurteile abgebaut und bisher eingeschränkte Wahrnehmungen geöffnet werden.
Zu oft wird das Bild einer orientierungslosen und versagenden Jugend vermittelt, das die Realität nur sehr verzerrt widerspiegelt. Das Projekt versucht den Leistungen Jugendlicher ernsthaft höhere Anerkennung zu verschaffen und ihnen Unterstützung und Freiräume zu bieten, die sie für ihre Entwicklung zu eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten brauchen bzw. einfordern.
Im Projekt sollen die Potentiale und Chancen, die eine Gesellschaft mit einer starken Jugend erhält, sichtbar gemacht und kontinuierlich im Bewusstsein gehalten werden. Durch Lebensweltbezug, Verbindlichkeit und Wirksamkeit sollen die Voraussetzungen für eine aktive Jugendbeteiligung in Greifswald geschaffen werden.

2. Zielgruppen

Die Angebote des Projektes richten sich im Wesentlichen an Kinder und Jugendliche aus Greifswald und Umgebung im Alter von 14 bis 21 Jahren, unabhängig von Geschlecht, sozialer und kultureller Herkunft, Bildung, eventuellen Beeinträchtigungen, Religion und Staatsangehörigkeit.

3. Inhalt

Die offene Jugendarbeit soll jungen Menschen die Möglichkeit bieten, ihre freie Zeit gemeinsam zu gestalten und zu organisieren. In den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten ist ein offener Jugendtreff etabliert, der einen niedrigschwelligen Zugang zum Projekt und erste Partizipationsmöglichkeiten schafft. Die offene Jugendarbeit soll dabei jedoch nicht an einen Ort gebunden sein, sondern jungen Menschen die Möglichkeit bieten, sich weitreichend im Stadtgebiet mit Aktionen und Diensten zu engagieren, 
ihr Tun und Lassen geistlich zu reflektieren und in die Kirchengemeinden einzubringen.

Im offenen Jugendtreff im JUST (Turm der Jacobikirche) gibt es ein ausgeglichenes Verhältnis von selbstorganisierter Freizeitgestaltung, pädagogisch begleiteter und thematisch vorbereiteter Angebote. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von regelmäßigen Gruppentreffen, gemeinsamen Mahlzeiten, Ferienangeboten und Fahrten über Vorträge, Filme und Diskussionen bis hin zu Workshops, Mitgestaltung kultureller Veranstaltungen etc.
Darüber hinaus sollen im Rahmen des Projektes verschiedene altersgerechte digitale und analoge Beteiligungsstrukturen für Jugendliche in der Universitäts- und
 Hansestadt Greifswald entwickelt, ausprobiert und etabliert werden; bspw. jährlicher Jugendgipfel (Aktionstag mit wechselnden Themen), Onlineforen, Beteiligungs-/Ideenwerkstätten, konkrete Projektarbeit…

Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei die Begleitung des ersten Greifswalder Kinder- und Jugendbeirats (KiJuBei) sein. Die Mitarbeiter*innen des Projekts werden gemeinsam mit dem Stadtjugendring unterstützend als Schnittstelle zwischen Jugendlichen und Stadtverwaltung fungieren und dem Kinder- und Jugendbeirat als pädagogische Begleitung zur Seite stehen.
Parallel zum KiJuBei wird ein offenes Kinder- und Jugendforum eingerichtet und betreut, um allen Jugendlichen in Greifswald die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen.

Um für Jugendliche wichtige Orte der Stadt sichtbar zu machen und sie bekannter zu machen, ist die Entwicklung eines Jugendstadtplans angedacht, in dessen Erarbeitung Jugendliche bereits aktiv eingebunden sind.

Ergänzt werden die beschrieben Beteiligungsstufen und -formen durch öffentlichkeitswirksame stadtweite Aktionen.